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NEM 814 I - Ausgabe 2012 - Seite 3 von 8


                Periode b (*)  Ab 1931 neue Fahrzeugbegrenzungslinie FS ( 3,200 m) und international (3,150 m). Ein-
                                führung von Lebensmittelbeförderungswagen mit englischer Begrenzung in großer Zahl.
                 1931 - 1943
                                Ab 1933 ist die Beschriftung der Güterwagen meistens eher links oben (von der Seite be-
                                trachtet) angeordnet, anstatt auf der mittleren Schiebetür oder an den beiden Seitenenden.
                                Die Beschriftung an den Wagenenden der Güter- und Reisezugwagen verschwindet.
                                1931 - 1935 Versuch neuer Farbgebungen: Gleichstromlokomotiven kastanienbraun/stein-
                                grau  (später  hellbraun),  Reisezugwagen  hellbraun.  Ab  1935  wird  der  dunkelbraun/hell-
                                braune Anstrich Standard für Gleichstromloks und Reisezugwagen bei Neubaufahrzeugen
                                oder bei vollständiger Neulackierung eingeführt, er steht deshalb Seite an Seite mit dem
                                grünen Anstrich bis zur unmittelbaren zweiten Nachkriegszeit.
                                Ab 1940 elektrischer Pendelbetrieb mit bemannter Schiebelok.
                                Ab 1942/43 neue Richtlinien für die Beschriftung der Güter- und Reisezugwagen, tatsäch-
                                lich erst nach dem 2. Weltkrieg eingesetzt (Symbole statt Klarschriften, Klassenkennzeich-
                                nungen mit arabischen statt römischen Ziffern).
                                Ab Ende Juli 1943 Entfernung des Liktorenbündels an Triebfahrzeugen.
                                Beachtliche  Verbreitung  der  3000  V  Gleichstromzugförderung,  mit  den  ersten  Strecken-
                                umbauten von Dreiphasen- auf Gleichstrom. Die Gleichstromoberleitung erreicht die end-
                                gültige Form: Masten Typ M, federnde Fahrdrahthalter mit Rollen- und „Hewlett“ Isolatoren
                                (ersetzt  ab  1940  durch  Doppel-Rollenisolator)  oder  starre  Fahrdrahthalter  mit  Glocken-
                                Isolator. Kettenwerksfahrleitung mit festem Tragseil und nachgespanntem Fahrdraht.
                                1935  –  1937  wesentliche  Änderungen  im  Signalwesen:  Das  Signal  „a  candeliere“  wird
                                deutlich Richtungs- und Geschwindigkeitssignal, Vorsignale gleicher Bauart werden einge-
                                führt sowie die Geschwindigkeitstafel an Vorsignalen. Langsamfahrsignale (Warn- und Be-
                                fehlszeichen)  orangefarbig:  das  Grün  bedeutet  jetzt  nur  Gleis  frei.  Das  Signalbuch  von
                                1940 führt gelbe Farbe und gelbes Licht an Stelle von oranger Farbe und Licht ein. Lichtsi-
                                gnale mit runder Signaltafel mit großem Durchmesser und beweglicher Farbblende,  Vorsi-
                                gnal- und Hauptsignalbaken vor ortsfesten Signalen; der Fahrdienstleiter benutzt die Be-
                                fehlshandscheibe.
                                Ab 1935 elektrische Stellwerke Typ FS mit den charakteristischen, am Empfangsgebäude
                                angebauten Räumen.
                                Die  Eisenbahnarchitektur  wendet sich einer rationalistischen  Auffassung  zu (Eisenbeton,
                                roter  Ziegelstein)  auch  für  Empfangsgebäude  und  Stellwerke  mittelgroßer  Bahnanlagen.
                                Anschriften an Gebäuden generell schwarz auf weißem Grund.
                  Periode c     Nach dem 8. September ist das Netz in zwei Teile getrennt. Nördlich, unter deutscher Kon-
                                trolle, verkehren auch deutsche Triebfahrzeuge, und FS-Fahrzeuge bekommen große, auf
                 1943 - 1949
                                das Heimatbetriebswerk hinweisende Beschriftungen. Südlich, unter angloamerikanischer
                                Kontrolle, gesellen sich Diesel- oder Dampffahrzeuge und Anzahl englischer und amerika-
                                nischer Güterwagen zu den FS-Fahrzeugen und werden auch in der unmittelbaren Nach-
                                kriegszeit verwendet werden.
                                In der unmittelbaren Nachkriegszeit (1945 - 1949) beginnt der Wiederaufbau des Netzes:
                                Entstehen von zahlreichen Behelfsbrücken und Viadukten mit hölzernen Pfeilern. Einfüh-
                                rung  der  Zugschlusstafel  mit  weißen  und  roten  Streifen.  Reisezüge  werden  oft  aus  mit
                                Bänken ausgerüsteten Güterwagen gebildet!


                Epoche III

                 1949 - 1968
                  Periode a     Auf dem Gleichstromnetz wird der starre Fahrdrahthalter Standard; die früheren federnden
                                Fahrdrahthalter bleiben trotzdem gebräuchlich. Einführung (1947/48) und Ausbreitung (50
                  1949 - 1956
                                Jahre)  der  durchgehenden  elektrischen  Heizung  (REC)  zwischen  Triebfahrzeugen  und
                                Reisezugwagen.
                                Eine Anzahl von Dampflokomotiven wird nach Franco-Crosti-System umgerüstet.
                                Für den ganzen Triebfahrzeug-, (ausschließlich Dampflok), und Reisezugwagenpark wird
                                der kastanienbraun/hellbraune Anstrich Standard (alte Reisezugwagen mit Holzkasten nur
                                kastanienbraune Ölfarbe). Die Klassenkennzeichnungen mit arabischen Ziffern werden ab
                                1952 ersetzt durch erhabene Zahlen aus Aluminium. Neuer Anstrich auch für Tank- und
                                Kühlwagen: Kasten oder Tank und Rahmen in Aluminium-Farbe.




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