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NEM 814 I - Ausgabe 2012 - Seite 2 von 8
Periode d (*) Gründung der Staatsbahnen (Ferrovie dello Stato FS), die den Betrieb der Strecken von
RM, RA und RS übernimmt, ausgenommen bis 1906 die Strecken der RA, die ursprünglich
1905 - 1922
Eigentum der SFM waren, und die von dieser direkt betrieben werden. Zwischen 1905 und
1922 werden zahlreiche weitere Strecken und Netze Bestandteil der FS, deswegen kann
die Entstehung der FS erst 1922 als abgeschlossen betrachtet werden.
Neue Anstrich und Beschriftung des FS-Fahrzeugparks. Die vor allem an Güterwagen nur
allmählich erfolgende Einführung sorgt dafür, dass zahlreiche Fahrzeuge in den ersten
Jahren noch mit dem Anstrich der alten Verwaltungen fahren. Insbesondere treten Tau-
sende von ehemaligen österreichischen Fahrzeugen 1919 - 20 in den FS Park ein: ihre
Neubeschriftung wird erst 1924 abgeschlossen.
Entwicklung des elektrischen Dreiphasenbetriebs und des Fahrleitungsmasten Typ M mit
den Fahrleitungstypen „FS 1914“, „Succursale“, „Galvano“.
Neue Lokomotiven, Reisezugwagen (fast alle mit Drehgestellen) und Güterwagen nach
FS-Standard. Anwendung von Einheitsersatzteilen (Achslager, Radsätze, Lokomotivkessel,
usw.) für den aus den alten Verwaltungen stammenden Fahrzeugpark.
Einheitliche ortsfeste Formsignale vermischen sich mit den früheren der alten Verwaltun-
gen.
1907 Einführung der Mehrfach-Signale I. Kategorie auf gemeinsamem Mast mit Auslegern
(Signal „a candeliere“). 1913 Aufhebung des dritten Spitzenlichts und 1919 Aufhebung des
dritten Schlusslichts.
Bis 1918 erfolgte die Beschriftung der Lokomotiven (einige Baureihe wurden noch 1907
umnummeriert) durch Nummern mit 5 großen Bronzeziffern an den Führerstandseiten; ab
1918 Wechsel zu 6 Ziffern auf einem FS Schild (noch heute gebräuchlich) an den Führer-
standseiten.
1907 neue schwarze FS Dienstkleidungen mit Mützen in französischer Form.
Ortsangaben an den Empfangsgebäuden mit erhöhten, blau emaillierten Metallbuchstaben
(noch heute auf einigen Gebäuden sichtbar); auf Bahnsteigdächern und anderen Gebäu-
den auch auf weißem Grund mit schwarzen Aufschriften.
Epoche II
1922 - 1949
Periode a Die Inbetriebsetzung modernerer Fahrzeuge mit Stahlkasten erlaubt die Ausmusterung der
ältesten von den alten Verwaltungen stammenden Gattungen.
1922 - 1931
Ab 1921 Einführung der Caprotti-Steuerung bei verschiedenen Baureihen von Dampfloko-
motiven.
Beachtliche Weiterentwicklung des elektrischen Dreiphasenbetriebs. Die Dreiphasenober-
leitung kommt zu ihrer Reife: M-Masten und Seilaufhängung mit Rollenisolatoren und ge-
lenkigen Fahrdrahtklemmen (Typ 1926), endgültige Form der zweidrähtigen Oberleitungs-
weichen (Typ 1924).
Ab 1928 Erprobung des 3000 V Gleichstrombetriebs auf der Strecke Benevento-Napoli:
Dieses System wird in der Folge Standardsystem für die FS Strecken. Anbringung des Lik-
torenbündels an Triebfahrzeugen.
Ab 1929 neue Oberleitungssignale (Isolierter Abschnitt, Senken der Stromabnehmer,
usw.), die noch heute gebräuchlich sind.
1922 - 1923. Neue Signal- und Fahrdienstvorschrift. Die Scheibe hat nur noch Bedeutung
als Signal II. Kategorie; das Flügelsignal I. und II. Kategorie wird die vorwiegende Art.
Kennzeichnung der Signalmasten mit waagrechten schwarz-weißen Streifen.
1924 Erste Lichtsignale mit ovaler Signaltafel und einzelnen Lichtern, danach mit ovaler
Signaltafel und beweglicher Farbblende.
In der Eisenbahnarchitektur erscheinen Eisenbetonstellwerkgebäude im unbestimmten
Jugendstil.
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