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NEM 800 – Ausgabe 2007 – Seite 2 von 2
5. Charakteristika der Epochen in Europa
Epoche I: Bau der ersten Eisenbahnen, Entwicklung der Dampflokomotiven, viele Privatbahnen
mit buntem Fahrzeugpark.
Epoche II: Weitgehende Vereinheitlichung der Bau- und Betriebsvorschriften, teilweise
länderübergreifend (RIV, RIC), Einführung des elektrischen Zugbetriebes, vereinzelte
Einführung von Lichtsignalen.
Epoche III: Wiederaufbau nach dem Krieg und Entwicklung eines modernen Fahrzeugparks,
Traktionswechsel durch Ausbau des elektrischen Betriebes und der
Dieselzugförderung.
Epoche IV: Weitgehender Abschluss der Traktionsumstellung, Einführung eines internationalen
Beschriftungsschemas des Wagenparks.
Epoche V: Entstehung von Schnellfahrnetzen, werbewirksame Farbgebung, Beginn des
liberalisierten Zugangs zu den Bahnnetzen, Umwandlung der Staatsbahnen in
Aktiengesellschaften mit Aufteilung in Infrastruktur-Unternehmen und in Verkehrs-
Unternehmen, getrennt für Personen- und Güterverkehr, die auch außerhalb des
angestammten Netzes tätig werden.
Epoche VI: Neben den traditionellen Bahngesellschaften befahren zahlreiche
Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) ohne eigene Infrastruktur die bestehenden
Eisenbahnnetze im Personen- und/oder im Güterverkehr national oder international
mit eigenen Fahrzeugen. Entsprechende Anpassung des 12-stelligen UIC-
Nummernschemas. Überleitung der bestehenden internationalen Übereinkommen
(RIC, RIV, etc.) in neue EU-konforme Vorschriften (OTIF, TSI). Aufhebung der
gemeinsamen Bewirtschaftung von Güterwagen (EUROP und OPW). Nationale
Schnellfahrstrecken nur für Personenverkehr wachsen zu einem internationalen Netz
zusammen. Massiver Abbau des Güterverkehrs in der Fläche mit Rückbau der
Güterverkehrsanlagen und von Rangierbahnhöfen. Im Reisezugverkehr dominieren
Trieb- oder Wendezüge, im Güterverkehr Ganzzüge.
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