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Beiblatt zu NEM 111 – Ausgabe 2015 - Seite 2 von 2
gleiten. Dies verhindert das Zurückgehen in die „normale“ Pufferstellung und führt unweigerlich zur
Entgleisung eines der beiden Fahrzeuge. Dies ist also unbedingt zu verhindern.
Hierzu werden beim Vorbild folgende Maßnahmen getroffen:
a) Gleisseitig: Festlegen eines kleinsten Bogenradius, bei welchem Züge ohne fahrzeugseitige
Einschränkungen verkehren können.
Für Nebenlinien und Industriegleise mit kleineren Bogenradien gelten einschränkende
Vorschriften für die zulässigen Fahrzeug-Abmessungen sowie bezüglich des Kuppelns der
1)
Fahrzeuge (Kupplung „lang machen“ oder durch Kupplungsstangen)
b) Fahrzeugseitig: Festlegung der Puffertellergröße in Abhängigkeit von der Fahrzeug-
2)
Geometrie . Bei notwendig großem Pufferteller wird dieser oft oben und unten beschnitten
und wird so zum Rechteckpuffer
Diese allgemeinen Grundsätze gelten auch für den Modellbahnbetrieb mit vorbildgetreuen
UIC-Zug- und Stoßvorrichtungen.
2. Kleinster Bogenradius
2.1 Pufferteller-Überdeckung
Nach UIC-Merkblatt 527-1 muss die notwendige Pufferteller-Überdeckung bei folgenden
Minimalradien im S-Bogen gewährleistet sein:
3)
- ohne Zwischengerade: 190 m, entspricht 132,4 G
- mit Zwischengerade ≥ 6 m (4,2 G): 150 m, entspricht 104,5 G
Richtlinien beim Vorbild:
- Bei 120 m ≤ R < 150 m (83,6 G ≤ R < 104,5 G) muss bei langen Wagen die Kupplung „lang
gemacht“ werden.
- Bei 100 m ≤ R < 120 m (69,7 G ≤ R < 83,6 G): max. Wagenlänge ca. 23,5 m (16,4 G), Kupp-
lung „langgemacht“
- Bei R < 100 m (< 69,7 G): kein Puffer-an-Puffer-Fahren möglich
2.2 Umsetzung auf den Modellbahnbetrieb
Die Angaben über die beim Vorbild möglichen kleinsten Bogenradien zeigen, dass bei den
üblicherweise auf Modellbahnanlagen möglichen Radien kein Betrieb mit vorbildgetreu als
4)
Zugverband gekuppelten Fahrzeugen möglich ist, sondern nur mit „langgemachten Kupplungen“,
wobei der kleinste mögliche Radius abhängig ist von den maßgebenden Fahrzeugabmessungen
(Radstand, Drehzapfenabstand, Überhang, Ziffer 1.2. b)). Die Tabelle 2 in NEM 111, Ziffer 3.2
enthält deshalb von der Fahrzeuglänge abhängige Mindestwerte.
_______________________________
1)
Ausdrehen der Zughakenspindel so, dass im gestreckten Zustand die Distanz zwischen den Puffertellern
mind. 10 cm beträgt
2)
UIC-Merkblatt 527-1
3)
G = Spurweite
4)
Im Allgemeinen schreiben die Fahrdienstvorschriften vor, dass bei Zügen die Schraubenkupplungen so
anzuziehen sind, dass die Puffer auf geradem, horizontalem Gleis leicht gespannt sind.
Ó by MOROP – Nachdruck auch auszugsweise erlaubt, Belegexemplar an MOROP-Präsidenten