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NEM 609 - Ausgabe 2010 - Seite 12 von 14
SELV +
U - U2
const
Masse, GND
PC-Steuerung Optokoppler
PC-
CTRL
c) PELV SELV Elektronische
Weichensteuerung
Bild 9: Drei Varianten der Versorgung von für elektronische Komponenten mit Gleichstrombetrieb aus der
Zubehörspannung, hier am Beispiel einer elektronisch steuerbaren Weiche, unter Berücksichtung
des Einflusses auf SELV- und PELV-Betrieb:
a) nur die Erzeugung zweier Gleichspannungen aus zwei Wechselstromquellen,
b) die Situation in Bild a) unter Verwendung einer PC-gesteuerten Komponente mit PELV-Betrieb
(unzulässige Schaltung),
c) die gleiche Situation unter Verwendung von Optokopplern mit Potentialtrennung (galvanische
Trennung). Die Strich-Punkt-Linie in Bild 9b) zeigt die Einkopplung des Erdpotentials über die
Gleichrichter-Schaltungen und die Umwandlung der SELV in PELV!
8.3 Besonderheiten bei digitalen Mehrzug-Steuerungen
Neben den unter 8.2.3 beschriebenen Bedingungen der Einbindung von Gleichstromversorgung in
die Zubehörstromkreise und deren Auswirkungen sind bei Verwendung von elektronischen
Komponenten weitere Bedingungen zu beachten.
- Besonderheiten der Geräte aus der PC-Technik sind zu beachten und erfordern zusätzliche
Schutzmaßnahmen (Maßnahmen zur galvanischen Trennung).
- Leistungsstufen (Booster) dürfen die zulässige Strombelastbarkeit 10 A (nach 6.1) nicht
überschreiten, da sie entsprechende Transformatoren benutzen müssen.
Booster mit großer Stromergiebigkeit (> 3 A) sind für den Betrieb auf Modellbahnanlagen mit
kleinen Nenngrößen unsicher, da bei Kurzschluss wegen bestimmter Teilwiderstände in
Leitungen und Gleisen der Anlage (gegebenenfalls im Bereich mehrerer Ohm), kein sicheres
Abschalten erreicht wird. Dadurch besteht Überhitzungs- bzw. Brandgefahr und Zerstörung von
Funktionselementen.
Empfehlung: Um a) die Fehlersuche erleichtern, b) die Kurzschlusswirkungen verringern und c)
die in Gleisabschnitten abgestellten Fahrzeuge von der Stromaufnahme abschalten zu können,
sollten Leistungsstufen (Booster) mit Ein-/Ausschaltfunktion und geringerer Stromergiebigkeit
(ca. 3 A bei kleinen Nenngrößen) verwendet werden. Ihre Zuordnung zu Gleisabschnitten sollte
möglichst vorbildähnliche Betriebsabläufe berücksichtigen.
8.4 Dokumentationen der Anlagenstromversorgung
Zur Erleichterung von Erweiterungsarbeiten, der Fehlersuche und schnellen Beseitigung von
Störungen ist die Stromversorgungsanlage mit Schaltplänen gut zu dokumentieren. Die
Schaltungsunterlagen sind gut zugänglich zu deponieren.
by MOROP - Nachdruck auch auszugsweise erlaubt, Belegexemplar an MOROP-Präsidenten