Page 15 - Antrieb
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Das Vibration-Messwerk dient zur Frequenzbestimmung des Wechselstromes. Eine Anzahl Stahlzungen ist auf
bestimmte Eigenschwingungszahlen abgestimmt und in einer Reihe im Kraftfeld einer lang gestreckten Spule
angeordnet. Fließt Wechselstrom durch die Wicklung, so wird durch das Wechse!feld diejenige Zunge in
Schwingung versetzt, deren Eigenschwingungszahl gleich der Polwechselzahl, das heißt, der doppelten
Frequenz des Wechselstromes ist.
Die Zungen-Abstimmung wird so gewählt, dass außer der in Vollresonanz stehenden Zunge noch die
benachbarten Zungen mit kleinerem Ausschlag mitschwingen, So entsteht ein kennzeichnendes
Schwingungsbild, das auch Zwischenwerte zu schätzen gestattet. Die Folie zeigt die wesentlichsten Sinnbilder
entsprechend der genormten Ausführung.
5.2.1 Drehspulenmeßwerk
Das Drehspul-Messwerk besteht aus einer Spule, die im homogenen Feld eines kräftigen Dauermagneten um
einen Weicheisenkern drehbar gelagert ist. Im stromlosen Zustand wird sie durch zwei Spiralfedern, die
gleichzeitig als Stromzuleitungen dienen, in der Null-Lage gehalten. Fließt Gleichstrom durch die Spule, so
entsteht ein Drehmoment, das der Stromstärke verhältnisgleich ist. Die Spule mit Zeiger dreht sich so weit, bis
die Gegenkraft der Spiralfedern dem Drehmoment der Spule das Gleichgewicht hält.
Die Drehspule ist auf ein Aluminiumrähmchen gewickelt; in diesem entstehen bei der Drehung im Magnetfeld
Wirbelströme, die das Messwerk dämpfen.
Das Drehspul-Messwerk ist das messempfindlichste elektrische Messwerk. Ströme in der Größenordnung von
Milliardstel Ampere können damit gemessen werden. Durch Vorschalten eines Gleichrichters oder eines
Thermoumformers sind auch Wechselströme bis zu hohen Frequenzen messbar. Daher werden Wechselstrom-
messungen vielfach auf Gleichstrommessungen zurückgeführt, um so die hohe Empfindlichkeit des
Messwerkes auszunutzen.
8 Drehspulmeßwerk
5.2.2 Dreheisen-Messwerk
Innerhalb einer Ringspule sind zwei Eisenkerne angeordnet. Der eine ist an dem Spulenkörper, der andere an
einer drehbaren Achse befestigt. Fließt der zu messende Strom durch die Spule, so entsteht ein Feld, das durch
den feststehenden Eisenkern beeinflusst wird. Auf den beweglichen Eisenkern wirkt dann eine Kraft, die ihn zur
Stelle größter Kraftliniendichte zu verschieben sucht. Die Achse mit dem Eisenkern wird so weit gedreht, bis die
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